Weil es unsere Zukunft ist – Wahlalter 16 jetzt!

Bei Europawahlen ist es bereits beschlossene Sache: Jugendliche ab dem Alter von 16 Jahren dürfen wählen gehen. Doch innerhalb Deutschlands lässt dieses Recht noch auf sich warten.
Mit 16 können wir Geld verdienen, Steuern zahlen, unseren Führerschein anfangen und vieles Weiteres. Wir werden als mündig genug angesehen, diese und weitere Verantwortung zu übernehmen, wie zum Beispiel über unsere Religion zu entscheiden. Das Recht, in der Politik mit über unsere Zukunft zu bestimmen, steht uns zu. Die Jugend ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Durch das Wahlrecht wird uns eine Stimme gegeben und unsere Anliegen sowie Interessen können besser in die Politik eingebunden werden. Jugendlichen wird damit eine Chance gegeben, unsere Zukunft aktiv mitzugestalten und auf uns aufmerksam zu machen.
Ebenso könnte der Politikverdrossenheit durch die Senkung des Wahlalters vorgebeugt werden. 2021 lag die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl in Deutschland bei 76,6%. Das Wahlrecht ab 16 steigert das Interesse an Politik bei jungen Menschen und sorgt dafür, dass sie sich informieren und mit politischen Themen befassen. Wenn man junge Menschen auf Wahlen vorbereitet, kann man vermitteln, wie wichtig es ist, wählen zu gehen und somit die Politikverdrossenheit durch Interesse senken.
2020 untersuchte eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung den Zusammenhang zwischen dem Wahlrecht ab 16 und welchen Einfluss dies auf das politische Interesse von Jugendlichen haben würde. Die Studie schlussfolgerte, dass das Wahlrecht ab 16 das Interesse an Politik steigert und Jugendliche motiviert, sich aktiv mit Politik auseinanderzusetzen sowie sich in der Politik zu beteiligen. Langfristig führe dies dazu, die Wahlbeteiligung der Bürger und Bürgerinnen zu steigern.
Ein Punkt, bei dem viele Bedenken in Hinsicht auf Senkung des Wahlalters aufkommen, ist die Frage der Reife und des Wissensstandes von Jugendlichen. Durch Investition in Bildung junger Menschen und das Schulsystem kann man Jugendliche darauf vorbereiten, wählen zu gehen und ihnen das nötige Wissen zu vermitteln. Die Rahmenbedingungen sollten vom Staat so angepasst werden, dass den Jugendlichen nicht aufgrund von mangelnden Informationen das Wahlrecht abgesprochen werden kann.