ChatGPT an Schulen

KI-Intelligenz ist ein Thema, das seit Jahren öffentlich diskutiert wird und von allerlei Ängsten und Theorien geprägt ist. Bis vor kurzem schien es jedoch für den Großteil der Deutschen weit entfernt vom Alltag zu sein. Doch am 30.11.2022 änderte sich das schlagartig, als das Chatbot-Programm ChatGPT innerhalb von nur 5 Tagen die ersten Millionen Zugriffe verzeichnete. 

Diese rasante Entwicklung führte zu Forderungen aus der deutschen (Grünen) ,,Spitzenpolitik’’ nach starken Regulierungen und der Einstufung vieler Anwendungsbereiche von künstlicher Intelligenz als Hochrisiko-Technologie. Die hessische Regierung unter Schwarz-Grün hat das Thema verschlafen, während die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag mit Moritz Promny bereits am 11.03.2023 einen dringlichen Berichtsantrag stellte. Das Kultusministerium wollte erst Anfang Mai eine Handreichung für Lehrkräfte zum Umgang mit künstlicher Intelligenz herausgeben, dies verzögerte sich zum Leid der Schüler bis zum Juli in diesem Jahr. 

Ich sehe die Chancen, die KI im Bereich der Bildung bietet. Das Lernen muss komplett überdacht werden, und KI kann dabei ein Gamechanger sein. Schon jetzt sehen ich einen klaren Anwendungsraum, welcher Chancen, wie 

  • Erstellung von Lernaufgaben und damit Lehrer entlasten 
  • Unterrichtsvorbereitungen erstellen 
  • neutrales Feedback geben 
  • Kritisches prüfen von Quellen 
  • Lernen wie KI funktioniert 

Ein aktuelles Problem, das sich bundesländerübergreifend zeigt, ist der Handlungsspielraum von Lehrern bei der Bewertung von Schülerarbeiten, insbesondere wenn sie vermuten, dass die Arbeit mithilfe von Chatbots wie ChatGPT erstellt wurde. 

In einigen Fällen wurde in Eigeninitiative mit ChatGPT Zero fälschlicher weiße geprüft, ob es sich dabei um die eigene Leistung der Schüler oder um generierte Texte hielt, wobei Schüler für den vermeintlichen Betrugsversuch die Note 6 erhielten. Hier zeigt sich eindeutig ein

Mangel an Bildung über künstliche Intelligenz. Wenn man versteht, dass ChatGPT ein Modell generativer künstlicher Intelligenz ist und ein Unterscheiden von menschlichen Werken unmöglich ist, können viele Missverständnisse vermieden werden. 

Trotz unserer optimistischen Haltung muss man sich ehrlich machen: Es gibt bestimmte Bereiche, in denen eine korrekte Anwendung von KI nahezu unmöglich ist. Von ChatGPT generierte Texte basieren auf Wahrscheinlichkeiten der Häufigkeit von Wörtern in früheren Werken und vorhandenen Daten und nicht auf fundierten Quellen. 

Mein Anspruch ist, Hessen zu einem KI-Chancenland zu machen. Dabei sollten man jedoch darauf achten, dass die Entwicklung künstlicher Intelligenz nicht mit chinesischem Datenschutz einhergehen darf. Ich möchte keine Datenkrake 2.0 wie Tik Tok. Besonders der Standort Frankfurt-RheinMain als Rechenzentren-Knotenpunkt bietet sich als attraktiver Standort für KI-Entwicklung an. Insgesamt lässt das Thema ChatGPT mich optimistisch in die Zukunft blicken, denn es schafft viele Chancen besonders in der Bildung, wo sie auch gebraucht werden.


Über den Autor: Elias Philipp Herzog

Elias kommt aus Herringen und ist Schüler. Elias ist Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Hersfeld- Rotenburg und stellvertretender Leiter des LAK Digitalisierung. Außerdem ist er in den Social-Media- Squads des Bundes- und Landesverbandes tätig. Ihr erreicht ihn unter elias.herzog@julis.de

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