Hört auf die Ingenieure

Das Jahr 2019 war medial dominiert vom Klimawandel. Oder wurde es viel mehr von Greta Thunberg und Fridays For Future geprägt. Dabei wurde stets eine Botschaft verbreitet: Hört auf die (Klima-)Wissenschaft. An dieser Stelle geschah jetzt etwas, was medial als Katastrophe einzustufen ist. Denn die Botschaft kam an. Sie kam sogar schon vor vielen Jahren an. Zuerst in den 90er Jahren undanschließend wieder in 2006. Das Problem ist altbekannt. Die Zielsetzungen sind ebenfalls vorhanden, welche wiederum der Auslöser der FFF-Proteste waren. Denn diese selbstgesteckten Ziele verfehlen wir.
Es ist richtig und berechtigt auf diese politische Zielsetzung, welche auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen gesetzt wurden, aufmerksam zu machen. Soweit ok. Ebenfalls, dass darüber berichtet wird. Nur entsteht hier der große Fehler: Man verharrt auf der Stelle. Man hängt in dem Irrglauben fest, man bräuchte für die notwendige CO2 Reduktion nur den politischen Willen dazu. Das ist allerding nur ein Teil der Lösung. Schaut man sich an, woher das meiste CO2 stammt, kommt man auf 3 große Quellen: Die Mobilität, die Industrie und die Stromproduktion. In erster Linie handelt es sich dabei um technische Errungenschaften. Erdacht und entwickelt von Ingenieuren. Der Berufszweig der Ingenieure lässt sich im Kern leicht zusammenfassen: Ein Ingenieur sucht technische Lösungen für existierende Probleme. Ziel dabei ist die Effizienzsteigerung. Ideal für unser CO2 Problem. Nur wieso tauchen keine Ingenieure in den Debatten um den Klimawandel auf?
Ein Problem zu kennen, macht jemanden noch nicht zum Profi. Es zu lösen, allerdings schon. Was fehlt, ist ein gewisses technisches Grundverständnis. Mit Greta Thunberg wurde das Klima Thema zum emotionalen Thema. Die Berichtserstattung um sie polarisierte. Zielgerichtete nüchterne Problemlösung trat in den Hintergrund. In erster Linie gewannen dabei unsere Medien. Denn emotionale Artikel über polarisierende Personen lassen sich besonders gut verkaufen, weil wir Konsumenten diese Artikel lesen wollen. Unser Interesse ist es allerdings, nicht dauerhaft von den Problemen und Katastrophen zu leben.
Wir wollen einen Schritt weiter gehen und uns um die Problemlösung kümmern. So wie es Ingenieure tun.
Autor: Björn Resch